Dienstag, September 21, 2010

Rollstuhl-Fahrerin muss Hund abgeben


Vorsichtig zieht Golden Retriever „Miss Sophie“ (3) T-Shirts und Hosen aus der Waschmaschine. Sie schließt Türen, trägt den Einkaufskorb und drückt Schalter, an die Frauchen nicht herankommt.

Denn: Dominique Kogut (27) aus Bochum (NRW) ist nur 98 Zentimeter groß, sitzt im Rollstuhl. Ohne ihre vierbeinige Helferin wäre sie aufgeschmissen.


DOCH JETZT DROHT IHR, DASS SIE DEN HUND WIEDER VERLIERT!

Zwar lebt „Miss Sophie“ schon seit März bei Dominique Kogut, aber nur auf Probe. Die Bochumerin kann die 25 000 Euro, die der Hund kostet, nicht zahlen.

Auch die Krankenkasse beteiligt sich nicht. Marc van der Wouw von der BKK futur: „Wir sind leider dazu verpflichtet, die Kostenübernahme abzulehnen. Gesetzlich Versicherte haben keinen Rechtsanspruch auf einen Behindertenbegleithund, weil der sie nur in Teilbereichen des täglichen Lebens unterstützt.“

Aber warum ist das Tier überhaupt so teuer?

Die Hündin musste zwei Jahre lang vom Verein Vita ausgebildet werden. 25 solcher Mensch-Hund-Teams gibt es mittlerweile bundesweit. Die klugen und gelehrigen Vierbeiner ermöglichen ihren Besitzern ein unabhängiges Leben. Die Warteliste auf einen Assistenzhund ist daher lang (70 Bewerber).

Hundetrainerin Tatjana Kreidler (42) von Vita e.V.: „Wir wollen Dominique den Hund natürlich nicht wegnehmen, aber wir sind als gemeinnütziger Verein auf das Geld angewiesen.“

Käme die Bochumerin auch ohne die Hündin zurecht?

Dominique Kogut traurig: „Ohne ,Miss Sophie’ brauche ich definitiv einen menschlichen Helfer.“

1 Kommentar:

Brigitte hat gesagt…

Schöne Artikel. Wichtiger Blog.
Darum hab ich Dich verlinkt.
Leider finde ich hier nirgends eine Mailadresse oder sowas.

Mein Blog hat ein ganz anderes Thema, ober ich hab seit 30 Jahren mit Rollstuhlfahrern zu tun. Und da möchte ich ein wenig unterstützen.


Toll.
Sowas sollte es mehr geben.
Liebe Grüße
und viel Glück bei allen Anträgen
Brigitte