Montag, März 19, 2007

Rollstuhl fürs Gelände

Rollstuhl fürs Gelände

Daniel Busacker aus Langensee: „Endlich mobil“

Langensee (Claudia Röhr) • Dies ist keine Sänfte auf Rädern, auch wenn die Plastikhaube an das Papamobil des Papstes erinnert. Daniel Busacker aus Langensee ist einer der ersten in Deutschland, die diesen neuartigen Elektro-Rollstuhl besitzen. Für den querschnittsgelähmten jungen Mann ein riesiger Schritt zu mehr Mobilität. Außerdem reizt den Technik-Freak der Fahrspaß. „Daniel ist schon mit acht Jahren Traktor gefahren“, erinnert sich seine Mutter Monika. Vor zweieinhalb Jahren, bei einem Autounfall – Daniel Busacker saß als Beifahrer im Wagen – brach sich der damals 17-Jährige einen Halswirbel. „Es war Halloween“, erinnert sich Torsten Jenderny, der Lebensgefährte der Mutter. Seitdem ist der heute 19-Jährige querschnittsgelähmt. Daniel Busacker sitzt in der geräumigen Küche im Haus der Familie in Langensee, schaut aus dem Fenster über den Acker vor seiner Haustür. Über Landwirtschaft kann er stundenlang erzählen. Busacker wollte Landwirt werden. Er war im zweiten Lehrjahr, als der Unfall passierte. „Landwirt oder Mechaniker wollte ich immer sein“, erzählt Daniel Busacker. Die technischen Daten und Fahreigenschaften seines neuen Rollstuhls sind schnell aufgezählt: Das Hybrid-Mobil wiegt knapp 300 Kilogramm, ist Allrad getrieben, schafft 40 Prozent Steigung und Geschwindigkeiten von bis zu 20 Kilometern pro Stunde, das bei 100 ccm Hubraum. Mit dem 16-Liter-Tank kommt Busacker 200 Kilometer weit. Kosten? Daniel Busacker schmunzelt. „Für das Geld könnte ich mir einen Audi A 6 kaufen“, sagt er. Ohne FührerscheinSein alter Elektro-Rollstuhl steht in einer Ecke in der Küche, der neue, so genannte Super-Four – entwickelt von einer Schweizer Firma – draußen in der Scheune. „Damit komme ich überall hin, auch alleine“, erzählt Busacker. Nur reinsetzen müsse seine Familie ihn. Busacker ist vom Hals abwärts gelähmt. Die Arme kann er bewegen, mit einem Joystick steuert er so seinen Elektro-Rollstuhl, der eher an ein so genanntes Quad, ein Motorrad mit vier Rädern, erinnert. Das Hybrid-Mobil ist geländegängig, „viel besser gefedert als mein Rollstuhl“, sagt Daniel Busacker. „Hier auf dem Lande ist das besser“, fügt seine Mutter hinzu. Daniel Busacker fährt über den Hof hinter dem Haus, einen kleinen Sandhaufen hinauf, geschickt lenkt er seinen Rollstuhl an Hindernissen vorbei. Er freut sich aufs Frühjahr, will Freunde und seinen alten Betrieb in Tarnow besuchen. Einen Führerschein braucht er für seinen Outdoor-Rollstuhl nicht, aber ein Versicherungskennzeichen.

Die Haube erinnert an ein Papamobil, findet Daniel Busacker. Der querschnittsgelähmte junge Mann aus Langensee ist einer der ersten in Deutschland, die diesen geländegängigen Rollstuhl besitzen. Hier fährt er einen Sandhaufen hinauf.

1 Kommentar:

Beachwheels by cadKat hat gesagt…

Ein sehr interessanter Artikel, danke Mike...
Ein Audi ist ganz schön teuer, aber wenns Daniel jetzt besser geht ist doch alles wunderbar. Vielleicht habe ich es ja überlesen aber hat dieser Rollstuhl einen Namen?

Zwar keine 200 kilometer, dafür aber jeden noch so schlammigen, steinigen, lockere Untergrund schafft unser elektrischer Rollstuhl cadWeazle. Wenn du Interesse hast schau doch mal rein.