Freitag, August 08, 2008

Drogen im Rollstuhl versteckt

Da hatten die Polizisten ein gutes Auge. Eine Streife beobachtete am 29. August 2007 in der Godesberger Villichgasse Rollstuhlfahrer Jassin H. Sie kontrollierten ihn und landeten einen Volltreffer. Der Rollstuhl war ein rollendes Drogenversteck.

Ein dummer Zufall kam den Beamten zu Hilfe. Sie hatten Jassin H. aufgefordert, sich auszuweisen. Als der Rollstuhlfahrer seinen Personalausweis zückte, klebte ein kleines Tütchen daran. Inhalt: Hasch.

Die Polizisten durchsuchten Rollstuhl und Fahrer, fanden zahllose weitere Tütchen. So hatte Jassin auch Drogen in einer Zigarettenschachtel deponiert, die im Rollstuhl klemmte.

Die Ausbeute der Sammlung: Jassin H. kutschierte 21,5 Gramm Hasch und 5,3 Gramm Kokain durch Bad Godesberg.

Der Drogen-Rollifahrer: „Alles für den Eigenkonsum. Die Drogen sollte einen Monat reichen. Koks wollte ich als Schmerzmittel ausprobieren.“ Seine Verteidigerin Birgit Schurz: „Ein Ausrutscher. Bisher ist er nur mit weichen Drogen aufgefallen.“

Jassin H. sitzt seit drei Jahren im Rollstuhl. Bei einem Sturz vom Balkon hatte er sich schwere Rückenverletzungen zugezogen. Vom Hasch kann der Marokkaner aber offenbar nicht lassen.

Im Mai 2006 erwischten ihn Detektive bei Toom zunächst beim Klau von Schuhen und Elektroartikeln. Anderthalb Stunden später fand die Polizei am Michaelplatz 135 Gramm Haschisch bei ihm. Das Amtsgericht verurteilte den mittellosen Rollstuhlfahrer zu 500 Euro Geldstrafe.

Jetzt kassierte Jassin H. erstmals eine Knaststrafe. Richter Manfred Aps verurteilte ihn zu einem Jahr auf Bewährung. Aps: „Drogen sind trotz Krankheit keine zulässige Alternative.“

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