Dienstag, Januar 30, 2007

Nording Bulls aus Lohmen bei der Ehrung „Große Sterne des Sports“

Auch ohne Gold glücklich

Nording Bulls aus Lohmen bei der Ehrung „Große Sterne des Sports“

Berlin (Von Matthias Matern)Für das Siegertreppchen hat es gestern in Berlin zwar nicht gereicht, dennoch war es für die Elektorollstuhl-Hockeyspieler der „Nording Bulls“ vom SV 90 Lohmen ein großer Tag an der Spree. „Ich fühle mich, als hätte ich einen Oscar gewonnen“, sagte Mannschaftskapitän und Abwehrspieler Alexander Müller begeistert nach der Preisverleihung.

Auszeichnung zum dritten Mal in der BundeshauptstadtZum dritten Mal wurde gestern in der Bundeshauptstadt die Auszeichnung „Großer Stern des Sports“ in Gold vergeben. Seit 2004 würdigen der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) sowie die Volks- und Raiffeisenbanken mit dem Preis Sportvereine, die sich durch ihr gesellschaftliches Engagement besonders verdient gemacht haben. Übergeben wurde die Auszeichnung erstmals von Bundespräsident Horst Köhler.

Sieger: Basketball-Verein „Weddinger Wiesel“Freuen konnten sich über den goldenen Stern und ein Preisgeld in Höhe von 10 000 Euro in diesem Jahr die jungen Basketballer des Berliner Vereins „Weddinger Wiesel.“ Geehrt wurde der viertgrößte Basketball-Verein der Stadt für seine intensive Arbeit mit Kindern. Allein zwölf der insgesamt 14 Teams der „Wiesel“ stammen aus dem Jugendbereich. Dreiviertel der rund 320 Mitglieder sind unter 18 Jahren. Besonders zeichne sich der Verein durch seine „Kultur des Mithelfens“ aus, so die Jury, der neben DOSB-Präsident Thomas Bach auch Hockey-Nationalspielerin Fanny Rinne angehörte.

Auf den zweiten Platz wurde die Freiburger Turnerschaft für ihr Angebot im Rahmen eines Bewegungskindergartens gewählt. Der dritte Platz ging schließlich an den SC Lütjenburg aus Schleswig-Holstein. Insgesamt 15 Vereine hatten sich in diesem Jahr zuvor auf lokaler und landesweiter Ebene für den Endausscheid in Berlin qualifiziert. Darunter eben die „Nording Bulls“ aus Mecklenburg-Vorpommern, die sich hierzulande vor den Landfrauen des Klausdorfer SC und dem „Gemeinsamen Sport in Schule und Verein“ des SV Warnow 90 Rostock durchsetzten.

1000 Euro Prämie schon eine große WürdigungFür die „Nording Bulls“ hat sich die Finalteilnahme allerdings auch ohne goldene Trophäe gelohnt. Eine großartige Veranstaltung in feierlichem Ambiente und eine Prämie von 1000 Euro waren den Hockey-Spielern um Alexander Müller Würdigung genug. „Wir sind überhaupt nicht enttäuscht“, versicherte eine strahlende Ilona Müller, Mutter von Alexander und Vorstandsmitglied im Förderverein. „Das war eine ganz tolle Sache.“ Das Preisgeld sei sehr willkommen. Schließlich seien die Fahrten zu den Begegnungen der zweiten Bundesliga mit hohem finanziellen Aufwand verbunden.

In der 2. Bundesliga

auf dem zweiten PlatzUnterstützt wird das Team seit rund 15 Jahren von der Volks- und Raiffeisenbank Güstrow. „Dass Spitzensport auch im Rollstuhl möglich ist, finde ich einfach bewundernswert“, sagte Bankvorstand Dieter Heidenreich, der zusammen mit Barbara Senczek vom Landessportbund Mecklenburg-Vorpommern ebenfalls nach Berlin angereist war. Die Spiele der „Bulls“ seien immer sehr spannend, sagte Heidenreich. „So oft wie möglich fiebere ich selbst live mit.“

Seit ihrer Gründung 1992 haben die „Nording Bulls“ bereits an 63 nationalen und internationalen Turnieren teilgenommen.

In der Tabelle der zweiten Bundesliga im Elektrorollstuhl-Hockey stehen sie derzeit auf dem zweiten Platz. Das nächste Spiel steht im April gegen den Tabellendritten aus Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz auf dem Plan.

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