Montag, Februar 05, 2007

Turbulente Zeiten hat die Firma Invacare Aquatec hinter sich

Marc Binder: "Der Standort Isny ist gesichert"

ISNY - Turbulente Zeiten hat die Firma Invacare Aquatec hinter sich: Nach dem Verkauf an das amerikanische Unternehmen Invacare war lange nicht klar, ob der Standort in Isny in dieser Form bestehen bleibt. Jetzt sieht die Firma mit neuem Namen, neuen Büroräumen, einer neuen Lagerhalle und zehn weiteren Mitarbeitern positiv in die Zukunft.

Aufatmen bei Bürgermeister Manfred Behrning und Bauamtsleiter Claus-Dieter Fehr. "Der Standort Isny ist gesichert", lässt Geschäftsführer Marc Binder das städtische Duo beim Firmenbesuch wissen. Nachdem das US-amerikanische Unternehmen Invacare die Unternehmensgruppe Domus Homecare (zu der auch die Isnyer Firma Aquatec gehörte), 2004 kaufte, war lange nicht klar, ob Invacare zwei Vertriebsstandorte in Deutschland weiter betreiben würde: Aquatec in Isny und Invacare Deutschland in Porta Westfalica. Jetzt steht fest: Die Entwicklung und Produktion der elektrischen Rollstühle bleibt in Porta Westfalica. Für Vertrieb und Marketing fiel die Wahl auf Isny.

"So einfach war das allerdings nicht", berichtet Marc Binder. Denn mehr Mitarbeiter brauchen auch mehr Platz. Die Lösung waren Baumaßnahmen im Hochgeschwindigkeitsverfahren: Binder beauftragte das Isnyer Architektenbüro Cremer & Seitz mit dem Ausbau eines Teils der Produktionshalle zu einem modernen Großraumbüro mit 305 Quadratmetern Grundfläche und dem Neubau einer Lagerhalle (145 Quadratmeter). Insgesamt entstanden 520 Quadratmeter neue Bürofläche, Duschräume und WCs - alles zusammen etwa so viel wie die Grundfläche der Isnyer Post.

"Am 30. August war Baubeginn, zweieinhalb Monate später haben die Mitarbeiter die Räume bezogen", sagt der federführende Architekt Ulrich Cremer ein bisschen stolz. Einen Produktionsstillstand gab es dabei nicht. "Der Betrieb lief auch während den Baumaßnahmen ganz normal weiter", sagt Cremer.

"Durch die schnelle und unbürokratische Unterstützung der Stadt Isny konnten die Baumaßnahmen rasch abgeschlossen werden", bedankt sich Binder bei den Vertretern der Stadt. Aufgrund der guten Zusammenarbeit vermarkten Invacare Deutschland und Aquatec seit dem 1. Dezember vergangenen Jahres die Produkte und Dienstleistungen der beiden Firmen mit rund 120 Mitarbeitern von Isny aus.

Dabei spezialisiert sich die zusammengewachsene Firma auf zwei Vertriebsschienen: Erstens "Mobilität" mit Premium-, Standard, Aktiv-, Multifunktions- und Elektrorollstühlen, Scootern und Geräten zur Sauerstofftherapie. Die zweite Vertriebsschiene ist "Häusliche Pflege" mit Badewannenlifter, WC- und Duschsystemen, Rollatoren, Gehilfen, Pflegebetten, Patientenlifter und Anti-Dekubitus-Produkten gegen wunde Stellen durch langes Liegen.

Durch die Zusammenarbeit mit Invacare hat Aquatec die Produktpalette verdoppelt. Die Firma mit jährlich etwa 40 Millionen Euro Umsatz expandiert. "Wir werden in nächster Zeit sicher noch einige neue Mitarbeiter benötigen", sagt Geschäftsführer Marc Binder.

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