Mittwoch, Mai 02, 2007

Mit Gleitschirm und Rollstuhl über die Alpen

Übersee/Deggendorf (lam/
rh). Seit einem Flugunfall 2000 ist Petra Kreuz querschnittsgelähmt. Doch Willenskraft und Lebensmut konnte ihr der Sturz nicht rauben: Die 42-Jährige aus dem oberbayerischen Übersee bereitet sich derzeit auf ein ganz großes Abenteuer vor - eine Alpenüberquerung mit dem Gleitschirm.
„In der Luft gibt es keine Türschwellen“, so schildert die Sportlerin aus Leidenschaft das große Gefühl der Freiheit, das ihr das Fliegen schenkt. Vor ihrem Unfall war sie fast jeden freien Tag mit Gleitschirm oder Drachen unterwegs, flog bis zu 170 Kilometer über Wiesen und Berge. Dann der Absturz im September 2000 - kurz nach dem Start wurde sie in der Luft bewusstlos, krachte mit dem Kopf voraus gegen eine Felswand. 360 Tage lag sie danach im Krankenhausbett - und bereitete sich doch schon wieder
auf ein Leben mit ihrem geliebten Sport vor. Nach eigenen Zeichnungen ließ sie sich einen Flug-Rollstuhl in Einzelproduktion bauen - nach dem Prinzip eines Trikes, mit einem Bugrad vorne und zwei stabilisierenden Rädern hinten. Inzwischen geht sie längst wieder mit Begeisterung ihrem Hobby nach. Sie absolviert rund 50 Flüge im Jahr, viele davon startet sie am Gaisberg, in der Nähe von Salzburg. Petra Kreuz schafft es, ihr 35 Kilo schweres Zusatzgewicht bis zu fünf Stunden in der Luft zu halten. Die vergangenen Tage verbrachte sie beim Flugtraining in Österreich, in den Kärntner Ostalpen - als Vorbereitung für ein Husarenstück, das sie Ende Mai/Anfang Juni mit zwei Begleitern in die Tat umsetzen will, getreu ihrem Lebensmotto: „Geht nicht gibt’s nicht.“ Gemeinsam mit Diethelm Bienek aus Deggendorf und Ralf Schlöffel, Bamberg, plant Petra Kreuz einen Überflug über den Alpen-Hauptkamm. „Unser Drachen- und Gleitschirmclub Bayerwald feiert heuer sein 30-jähriges Bestehen. Auch darauf wollen wir mit unserem Flug aufmerksam machen“, erzählt Bienek (47), der als Leiter einer privaten Musikschule beruflich ganz andere Akzente setzt. Die Idee zum Flug entstand aus einer Laune heraus, erzählt er. Cross-Alps-Wettbewerbe gibt es zwar einige, in denen die Teilnehmer fliegend oder zu Fuß ins Ziel jenseits der Berge kommen müssen. Doch mit dem Rollstuhl ist die Herausforderung wesentlich größer. Petra Kreuz kann nur von ebenen Wiesenhängen aus starten, ist dabei auf fremde Hilfe angewiesen. Jemand muss sie und ihren Rollstuhl anschieben und in Fahrt bringen, ein zweiter Helfer kontrolliert, dass sich der Schirm richtig ausbreitet. Diesen Part übernehmen ihre Begleiter Bienek und Schlöffel. Die Route ihrer Alpen-Tour haben die drei exakt geplant. Vom Gasteinertal aus wollen sie am ersten Tag das österreichische Greifenberg erreichen, ein gut ausgestattetes Flugzentrum. Am Dachstein vorbei beziehungsweise darüber hinweg geht’s am nächsten Tag nach Sillian in Osttirol, von dort am dritten Tag je nach Wetter zu den Drei Zinnen oder der Marmolada in den Dolomiten. 70- bis 100-Kilometer-Etappen will das Trio bei täglich vier bis sechs Stunden Flugzeit schaffen.
Bei den Trainingstouren in den nächsten Wochen wollen die Gleitschirmflieger, die ansonsten eher als „Einzelkämpfer“ unterwegs sind, im Team zusammenfinden. Ein Vorteil des Gruppenflugs: Zu dritt kann man besser die Thermik austesten und über Sprechfunk den Kollegen weitergeben. „Wir wollen einfach zeigen, dass auch behinderte Menschen zu großen Aufgaben fähig sind“, erzählt Bienek. Das Risiko sei kalkulierbar, wenn nur die Bedingungen passen. Dafür bekommt man im Gegenzug ein Naturerlebnis, das einfach unbezahlbar ist: „Da oben gibt es keinen Lärm, außer man schreit vor Freude.“ Die Gefahren ihres Sports sind Bienek und Kreuz dennoch bewusst. Sie wissen, dass die wenigsten Gleitschirm-Unfälle so glimpflich enden wie der eines 38-Jährigen am Sonntag im Bayerwald. Der Mann war am Geißkopf gestartet, kurz danach erfasste eine Windböe den Schirm und drehte ihn um die eigene Achse. Die Seile verdrehten sich, der Schirm klappte ein, der Mann stürzte aus etwa 20 Metern auf eine Skipiste. Er brach sich nur das Handgelenk.
Für ihren Alpenflug suchen die drei Sportler noch Sponsoren. Kontakt unter Tel. 0991/31777.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

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